<490>dam den Besuch der verwitweten Kurfürstin Antonie von Sachsen empfing, angeordnet wurde: die Kurfürstin spielte den Flügel und sang; Friedrich, von Quanz begleitet, blies die erste Flöte, der Erbprinz von Braunschweig spielte die erste Violine und der Prinz von Preußen das Violoncell. Aber Quanz starb im Jahre 1773, mangelnde Vorderzähne verhinderten Friedrich am Flöteblasen, und so fand er, da er die eigne Tätigkeit aufgeben mußte, bald auch im Anhören der Konzerte keine Freude mehr.

Allmählich wird es immer einsamer um den König her. Auch von den Gliedern seiner Familie verläßt einer nach dem andern, mancher in blühender Jugend, seinen Platz. Aufs tiefste hatte ihn besonders der Tod eines geliebten hoffnungsvollen Neffen erschüttert, des Prinzen Heinrich (jüngern Bruders des Prinzen von Preußen), der im Jahre 1767, zwanzig Jahre alt, starb. Er schrieb auf ihn eine Gedächtnisrede, die all seine Zärtlichkeit für diesen Prinzen und alle Trauer über seinen Verlust atmet, und ließ dieselbe in der Akademie vorlesen. Überhaupt hatte er mit seiner Familie allmählich immer weniger vertrauten Verkehr. Seine Gemahlin lebte in ihrer stillen Zurückgezogenheit, ihre Tage nur durch Wohltun, wissenschaftliche Beschäftigung und kindliche Frömmigkeit bezeichnend, ohne Sanssouci je gesehen zu haben. Zuweilen pflegte er des Winters bei ihr im Schlosse von Berlin zu speisen, ohne jedoch mit ihr zu sprechen. Das seltene Fest des goldenen Ehejubiläums, das im Jahre 1783 erschien, wurde nicht öffentlich gefeiert. Doch sorgte er nach wie vor, sie in den gebührenden Ehren zu erhalten. Sie starb elf Jahre nach ihm.

Auch zu dem Thronfolger, dem Prinzen von Preußen, gestaltete sich kein näheres Verhältnis. Manche Gründe hatten eine gegenseitige Kälte veranlaßt. Indes äußerte