<466>Von Schatzlar begab sich Friedrich nach Oberschlesien und trieb die Österreicher zurück, die hier die Grenze beunruhigten. Er besetzte einige Städte des österreichischen Schlesiens und ging dann nach Breslau, wo er den Winter über blieb. Einige Gefechte, die während des Winters an der Grenze vorfielen, blieben ohne entscheidenden Erfolg. Jetzt traten auch Frankreich und Rußland mit größerem Nachdruck gegen den kaiserlichen Hof auf, indem sie Abstellung der Beschwerden der Reichsfürsten forderten. Und da nun auch die Türken, durch die man Rußland zu beschäftigen gesucht, mit dieser Macht Frieden geschlossen, und man somit russische Waffenhilfe zu befürchten hatte, so fand man sich endlich zur Nachgiebigkeit geneigt. Im März 1779 wurde ein Waffenstillstand, und am 13. Mai, zu Teschen, der Friede geschlossen. Der Vergleich zwischen Österreich und dem Kurfürsten Karl Theodor wurde aufgehoben, Bayern — bis auf einen Distrikt zunächst an der österreichischen Grenze — seinen rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben und Sachsen, sowie Mecklenburg, auf besondre Weise befriedigt.

Friedrich, der für den Krieg 29 Millionen Taler aufgeopfert und eine große Anzahl seiner Truppen verloren hatte, verlangte im Frieden keine Entschädigung; ihm genügte es, die Sicherheit der Verfassung des deutschen Reiches errungen zu haben. Und doch trug er einen Vorteil davon, der alle die Vorteile weit überstieg, die er vielleicht erworben hätte, wenn er den Bestrebungen des Kaisers die Hand geboten. Er gewann durch seinen uneigennützigen Kampf das Vertrauen und die Zuneigung seiner deutschen Mitstände in einem höheren Grade, als er sie je gehabt hatte. Auch diejenigen, die bisher die steigende Macht seines Hauses nur mit Eifersucht angeschaut, erblickten jetzt in diesem Hause einen neuen Schutzgeist der Freiheit des deutschen Reiches. Überall nannte man Friedrich « den Großen », ja, um ihn von den andern, denen die Geschichte einen solchen Beinamen erteilt, zu unterscheiden, « den Einzigen ». Das bayrische Volk vornehmlich verehrte ihn als den Begründer seiner Selbständigkeit. In den bayrischen Bauernhäusern sah man fortan