<256>lieferte Subsidiengelder, die jedoch eigentlich von Frankreich kamen, zur Unterstützung der russischen Rüstungen.

Gegen die Übermacht dieser Feinde hatte Friedrich nur wenig Verbündete von Bedeutung. In Deutschland hielten nur einige kleinere Fürsten, die zum Teil in englischem Solde dienten, zu ihm. Sein Bündnis mit England wurde am 11. Januar 1757 fester erneut, und das Volk von England erwies ihm eine an Begeisterung grenzende Verehrung; aber die Häupter der englischen Regierung standen in feindlichem Parteikampfe gegeneinander und verloren das Interesse für den wichtigeren Kampf, der sich jetzt vorbereitete, aus den Augen. Der Hof dachte nur daran, die Grenzen von Hannover gegen feindlichen Einfall zu decken. Friedrich konnte die hannöverschen Minister nicht bewegen, den Franzosen eine Armee über den Rhein entgegenzuschicken, und da er seine eignen Kräfte nicht zersplittern durfte, so sah er sich genötigt, Wesel, die Hauptfeste seiner westfälischen Provinzen, aufzugeben.

Zur Verstärkung seiner eignen Macht, in der somit allein sein Heil beruhen konnte, mußte ihm zunächst Sachsen die Mittel hergeben. Das Land mußte sich zu einer ansehnlichen Kriegssteuer, zur Lieferung von Rekruten und Nahrungsmitteln verstehen; die zum Teil überflüssig ausgedehnten Gehalte der Beamten wurden verringert oder ganz eingezogen; die ungeheuren Porzellanvorräte aus der Meißner Fabrik wurden für Friedrichs Rechnung verkauft. Das königliche Schloß in Dresden, sowie die Kunstschätze, die König August mit großen Kosten gesammelt hatte, ließ Friedrich indes unangerührt. Er besuchte während des Winters, dessen größte Zeit er in Dresden zubrachte, mehrfach die dortige Gemäldegalerie und machte in ihr seine Studien zu der Sammlung, die er in Sanssouci anzulegen gedachte; die Aufseher der Galerie, die die anvertrauten Schätze in Gedanken schon eingepackt und nach Berlin geführt sahen, wurden dabei reichlich beschenkt; und als sich Friedrich das Bild der heiligen Magdalena von Batoni, an dem er ein besondres Wohlgefallen fand, kopieren lassen wollte, so bat er den sächsischen Hof ausdrücklich um Erlaubnis. Im übrigen erfreute er sich an der Oper und an den Konzerten, für deren Ausführung Dresden treffliche Mittel darbot, sowie an all denjenigen Dingen, welche daheim seine Mußestunden ausgefüllt hatten. Mit dem Hofe der Königin von Polen und ihres Sohnes, des Kurprinzen, wurden nach wie vor die nötigen Höflichkeitsbezeugungen gewechselt. Doch duldete Friedrich nicht, daß sie sich auf irgendeine Weise in seine Verwaltung des sächsischen Landes mischten; und als er die Königin in Verdacht einer eifrigen Korrespondenz mit den Österreichern hatte, ordnete er an